Ein besonderer Ort mit bewegender Geschichte – unsere Planung für Haus Tabor
Seit 2016 begleiten wir als Architekturbüro der EPU Gruppe das Projekt Haus Tabor in Schieder-Schwalenberg. Das Pflegeheim liegt inmitten eines geschichtsträchtigen Ensembles – mit der denkmalgeschützten Villa als Herzstück. In enger Zusammenarbeit mit dem Trägerverein entwickelten wir die Planung für den Erweiterungsbau sowie den behutsamen Umbau der Villa. Unser Ziel war es, die historischen Qualitäten des Gebäudes zu bewahren und zugleich eine zukunftsfähige Pflegeinfrastruktur zu schaffen. Besonders herausfordernd war die Einbindung der modernen Neubauten in das historische Umfeld – unter Berücksichtigung architektonischer, funktionaler und denkmalpflegerischer Aspekte. Die nun veröffentlichte Geschichte der Villa, die über viele Jahrzehnte hinweg als „Judenvilla“ bekannt war, zeigt eindrucksvoll, welch bewegende Vergangenheit dieser Ort hat. Die tragische Biografie von Margot Masse, einer jüdischen Witwe, die in der NS-Zeit entrechtet und schließlich deportiert wurde, verleiht dem Bauwerk eine tiefgreifende Bedeutung. Umso mehr sehen wir es als unsere Verantwortung, mit Respekt und Feingefühl zur Erhaltung und Neuinterpretation dieses Hauses beigetragen zu haben. Heute erstrahlt Haus Tabor wieder in einem Glanz, der seiner historischen Bedeutung gerecht wird – als Ort der Pflege, der Erinnerung und der Architektur mit Haltung.